Erzähltextinterpretation: FragenkatalogHierbei geht es um die Analyse und Interpretation von Kurzprosa oder Ausschnitten längerer Texte. Wie man sich leicht denken kann, ist die Interpretation längerer Romane in der Schule als Aufsatzform nicht sehr verbreitet ;-) Vorarbeiten
Analyse des Inhalts
Analyse der Form
Interpretationsansätze findenAn dieser Stelle legen Sie die Ergebnisse aus den vorigen Arbeitsschritten nebeneinander. Schauen Sie, ob sich an bestimmten Stellen ein Sinn ergibt: Nämlich dann, wenn man erklären kann, warum genau dieser Inhalt in genau dieser Form ausgedrückt wurde. Wie man hier vorgeht, dafür gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Aber man kann Beispiele nennen:
Aus diesen Überlegungen heraus sollten Sie versuchen, nun die Kernaussage des Textes zu formulieren. Sie kann je nach persönlichem Urteil ganz unterschiedlich ausfallen. Aber sie darf nicht dem Text widersprechen und sie sollte möglichst viele Textstellen beachten. Schreiben der InterpretationEine Interpretation hat drei Teile: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Für die Einleitung gibt es den trockenen, sicheren Standard (Autor, Titel der Erzählung, Entstehungszeit, Gattung, kurze Inhaltsangabe in einem Satz hinzufügen, erster Eindruck). Sie können aber auch lebendiger anfangen: Indem Sie sagen, dass Sie persönlich vom Text betroffen sind; indem Sie gleich eine deutliche These zur Aussageabsicht des Textes formulieren; oder indem Sie mit einer Anekdote aus dem Leben des Autors anfangen (die dann aber zum Text passen muss). Erlaubt ist, was gut ist. Die Einleitung muss Interesse wecken und begründen, warum man sich gerade jetzt mit diesem wichtigen Text beschäftigt (Relevanztopos). Im Hauptteil wird häufig erst eine inhaltliche und dann eine formale Analyse verlangt, die dann in einem dritten Schritt zu integrieren sei. Das ist im Prinzig richtig, kann aber sehr eintönig werden: zu lange Inhaltsangabe, wackeres Aufzählen der paar Sachen, die Sie an formalen Eingenheiten gefunden haben, und schließlich ein vager Satz zur möglichen Absicht des Autors. Entscheidend ist vielmehr, dass Sie begreifen, wie Inhalt und Form zusammenhängen und dass Sie dies zeigen. Wenn Sie inhaltliche und formale Analyse intensiv engführen und gleichzeitig sagen, warum das so und nicht anders ist, dann interpretieren Sie. Tasten Sie sich dabei nicht ängstlich am Geländer des Texts entlang! Nehmen Sie Ihre Kernaussage und begründen Sie sie. Die Struktur bringen hauptsächlich Sie in den Aufsatz und nicht nur der zu analysierende Text. Am Schluss ist nachzuweisen, dass sich die These mit der Kernaussage als richtig erwiesen hat. Sie fassen all Ihre Erkenntnisse zusammen und schreiben ein, zwei Sätze, die man sich unterstreichen müsste, wenn es ein gedruckter Text wäre: So wichtig sind die. In dieses Fazit kann Ihre ganz persönliche Meinung zum Text und eine Würdigung der Leistung des Autors einfließen. Sagen Sie, inwiefern sich Ihr Leben nach der Lektüre verändert hat, denn nicht mehr und nicht weniger kann Literatur leisten. |
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