Das Nötigste zur Lyrik des Barock
(was man auf einer einsamen Insel wissen sollte für den Fall, dass man eine Schatztruhe findet mit einem barocken Gedicht drin)
Historischer Kontext:
- Absolutismus
- 30-jähriger Krieg, Gegenreformation
- Pest
- religiöse Ordnung der gesamten Wirklichkeit
- Naturwissenschaften machen erste Gehversuche
- große Gegensätze
Literarisches Leben:
- Literatur ist nur die Sache einer ganz kleinen gebildeten Schicht
- Buchdruck ist verfügbar
- Sprachgesellschaften
- Poetiken, u.a. Opitz
Formensprache:
- außerordentlich elaborierte rhetorische Formensprache, die heutzutage eher befremdet
- gern "Zentnerwörter" (= einsilbige Autosemantika in Schlüsselfunktion)
- strenge Gedichtformen (Sonett - Finalstruktur)
- strenge Metrik, z.B. Alexandriner
- starke Anleihen bei der antiken Mythologie
- Nachahmung antiker sowie italienischer und französischer Muster
Inhalte:
- Krieg, Tod und Vergänglichkeit, deshalb religiöse Orientierung, Hoffnung auf eine Erlösung im Jenseits (memento mori)
- Eitelkeit des irdischen Seins (vanitas)
- aber auch Sinnenfreude, Lebenslust (carpe diem)
- Schönheit einer Frau (Petrarcismus; Blason)
- antithetische Struktur vieler Texte
- Kirchenlied
- keine individuelle Erlebnislyrik, denn
- generell erscheinen nur einige ausgewählte Themen literaturwürdig (christliche Geschichte, antike und ritterliche Helden, Herrscherlob, Idyllen, Schäferspiele, Frauenlob, Liebe)
Autoren:
- Gryphius
- Opitz
- Hofmann von Hofmannswaldau
- Harsdörfer
- Mencke
- Fleming
- von Zeesen
Textbeispiele siehe Anthologie
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