Korrekt zitieren
Ein Zitat ist die genaue wörtliche Übernahme von schriftlichen oder mündlichen Aussagen anderer. Zitate benötigen jeweils einen korrekten Hinweis, aus welcher Quelle sie stammen. Zitate dienen der Abstützung einer These, dem Hinweis auf die Herkunft der vertretenen Argumente und nicht zuletzt der Veranschaulichung von Aussagen, ganz besonders dann, wenn sich die Aussagen auf spezifische sprachliche Eingenheiten des Autors beziehen (z.B. Wortwahl/Neologismen, Satzbau).
Korrektes Arbeiten verlangt korrektes Zitieren! Um Herkunft und Wortlaut des Zitats nachvollziehbar und überprüfbar zu machen, muss man eine genaue Zitier- und Nachweistechnik beherrschen.
- Anfang und Ende eines Zitats müssen durch Anführungszeichen deutlich hervorgehoben sein.
- Wird ein Zitat nur in Teilen übernommen, müssen die ausgelassenen Textstellen gekennzeichnet werden, und zwar durch eckige Klammern: [...]. Am Anfang und am Ende eines Zitates haben die eckigen Klammern nichts zu suchen!
- Hebt man bestimmte Teile des Zitats hervor (durch Unterstreichung, Kursivdruck etc.), so muss der Eingriff in das Zitat deutlich gemacht werden durch: [Hervorhebung vom Verfasser]; auch zusätzliche Erläuterungen müssen als Zusatz kenntlich sein: "Er [= Grenouille; d. V.] war ein Monster ..."
- Jedes Zitat muss wort- und buchstabengetreu vom Original übernommen werden, da nicht auszuschließen ist, dass der Autor mit der besonderen Orthografie oder Interpunktion eine bestimmte Absicht verbindet.
- Die einzige erlaubte stillschweigende Veränderung ist die Anpassung von Groß- und Kleinschreibung des Anfangs von Zitaten an den eigenen Satzzusammenhang: Denn eigener und fremder Text müssen orthografisch enggeführt werden, so dass der Text auch dann noch richtig ist, wenn alle das Zitat kennzeichnenden Satzzeichen weggelassen werden.
- Das Zitieren in der indirekten Rede verlangt die konsequente Verwendung des Konjunktivs, um die eigenen oder allgemeinen Aussagen, die im Indikativ stehen, deutlich von der zitierten fremden Meinung abzuheben.
- Stilistischer Maßstab ist die Eleganz, mit der Zitate in den eigenen Text eingebunden werden. Ausdrücke wie Und dies beweist das folgende Zitat: "..." sind hölzern und wirken auf Dauer ermüdend. Besser klingt z.B.: Die Erzählung beginnt damit, dass "Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte". Was er dann sieht, ist aber "kein Traum": Er ist ein Käfer.
- Wichtig für die Überprüfbarkeit ist der korrekte Quellennachweis mit bibliografischen Angaben und Seitenzahl, und wie das funktioniert, erfahren Sie, wenn Sie weiterklicken:
Bibliografische Nachweise
Und hier noch zwei Links, die Sie über das korrekte Zitieren in Emails und Newsgroups informieren; denn auch da haben sich inzwischen Kommunikationsstandards entwickelt, die man besser beherrscht, wenn man ernst genommen werden will:
http://einklich.net/usenet/zitier.htm oder
http://learn.to/quote
PS: Es gibt ein berühmtes Zitat, aber ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat ;-), und zwar: "Ich glaube keinem Zitat, das ich nicht selbst aus dem Zusammenhang gerissen habe."
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