Mr. Robot ist ja gerade eine der angesagtesten Serien: Bestürzend eindringliche Bilder eines abgerissenen New York; Musik, die alles verstanden hat, was das 20. Jahrhundert zu sagen hatte; ein Ensemble von Figuren, das alle Milieus, Rassen, psychischen Deformationen und Drogenkonsumvarianten illustriert. Und schließlich eine Hauptfigur im Hoody, die mit der Stimme des toten Vaters diskutiert und nebenbei alle neoliberalen Zumutungen des jungen Jahrtausends rächt. Und das ist noch nicht alles, was die Handlung zu bieten hat. Großartig!
Als Sahnehäubchen ist da auch noch Schachverstand am Werk! Eine Tatsache, die mich nun vollends von der Qualität der Produktion überzeugt. In der vierten Folge der zweiten Staffel spielt Eliot Schach. Zuerst wird er von seinem Schachlehrer in der unsterblichen Partie Anderssens mattgesetzt; und dann kämpft er gegen seinen Alter-Ego-Vater Schach; zugegeben eine sonderbare Konstellation. Aber die Partien enden immerzu Patt. Und zwar mit Sam Loyds 10-Züge-Patt: 1. e2-e3 a7-a5 2. Dd1-h5 Ta8-a6 3. Dh5xa5 h7-h5 4. Da5xc7 Ta6-h6 5. h2-h4 f7-f6 6. Dc7xd7+ Ke8-f7 7. Dd7xb7 Dd8-d3 8. Db7xb8 Dd3-h7 9. Db8xc8 Kf7-g6 10. Dc8-e6 patt.
Das ist beeindruckend. In Deutschland läge das Schachbrett falsch herum.