Mackensen und die Apartheid

Lutz Mackensen war ein sehr deutscher Germanist, der gute Wörterbücher und andere Nachschlagewerke verfasste. Aber er versuchte zu beweisen, dass Polen schon immer von Deutschen besiedelt war und daher zu Großdeutschland gehören musste. Das fanden die Nazis toll und gönnten ihm alle akademischen Ehren.
Sehr viel später hat er ein Vornamenbuch veröffentlicht und sich darin etwas übereifrig von allen rassistischen Verdächtigungen distanziert. Vor allem mit einem geradezu genialen Rechtschreibfehler, der ihm in einem Satz mit einem wohlfeilen Tipp für werdende Eltern unterlaufen ist:
apartheid
Das hat doch was. Mein liebster Druckfehler in allen Büchern, die ich gefunden haben, und ich habe schon viele gefunden. Man muss aber zugeben, dass das eigentlich gemeinte „Apartheit“ ein sehr seltenes, exquisites, geradezu apartes und daher nicht im Wortbildgedächtnis verankertes Wort ist. Offenbar nicht einmal in dem von Lutz Mackensen.
(aus: Lutz „Der lange Untertitel für seine Bücher erfindet“ Mackensen: Das große Buch der Vornamen. Herkunft, Ableitungen und Verbreitung, Koseformen, berühmte Namensträger, Gedenk- und Namenstage, verklungene Vornamen. Ullstein Sachbuch. Ungekürzte Ausgabe. Frankfurt/Main, Berlin, 1987. S. XVIII)

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