In München im Deutschen Museum gewesen. Wie jedesmal alte Maschinen bestaunt, Kolben, Schwungräder, Ventile, Dioramen, Versuchsaufbauten, Fluggeräte, Turbinen, Kontrabässe und Röntgenaufnahmen.Im Shop über Heckl, Die Kultur der Reparatur gestolpert, über das Buch des Chefs, der außerordentlich unterhaltsam von der Freude des Reparierens erzählt.
Reparieren ist nicht einfach Reparieren, es ist die Umkehrung des Erfindens und unverzichtbar angesichts sich verknappender Rohstoffe. Heckl schreibt vom Genuss, den der Sieg über die Tücke des Objekts mit sich bringt. Von der Freude über das Schnippchen, das man der Wirtschaft des Ex und Hopp schlägt. Vom Ärger über die geplante Obsoleszenz, über inkompatible Schraubenschlüssel oder über absichtlich geänderte Durchmesser von Anschlüssen. Ein starkes Plädoyer für die Repair-Café-Bewegung, für Nachhaltigkeit und Sorgsamkeit im Umgang mit Ressourcen.
Die Gefühle sind mir nicht unbekannt; zuletzt erlebt, als ich eine alte Hardware mit Hilfe von Lubuntu wieder flott gemacht hatte. Oder wenn Fahrräder wieder fahren. Oder wenn der Türgriff wieder sitzt.
Oder, wenn man so will, auch dann, wenn ich ein großartiges Buch auf dem Flohmarkt entdecke.