Die Gier nach Lachs
Auf arte ein Film von Albert Knechtel über den Lachs; oder genauer: Über die Bedrohung des Wildlachses und das vielfältige Desaster, das mit der Zucht von Lachsen einhergeht.
Man weiß es und kennt solche Filme. Die Wildtiere werden weniger. Wo vor vierzig Jahren noch Tausende von Flüssen Lachse kannten, sind es jetzt nur mehr einige hundert: Norwegens Nationaltier ist bedroht. Neunzig Prozent der Jungtiere fangen sich beim Weg auf das Meer und beim Vorbeischwimmen an den Lachsfarmen Lachsläuse ein und schaffen den Weg zurück erst gar nicht. Und die industrielle Haltung der Tiere ist eine Quälerei, wer hätte das gedacht, die Tiere sind krank, zwanzig Prozent sterben einfach so weg. Hundertausende entkommen in die Freiheit und verderben das Genmaterial der freien Natur. Der Export des Lachses per Luftfracht bis nach Australien, vor allem aber China und Japan setzt dem Ganzen mit dem überdimensionalen CO2-Fußabdruck die Krone auf. Patagoniens letzte unberührte Buchten sind auch schon im Blick der Norweger. Wie gesagt, diesen Film könnte man auswendig aufschreiben, bloß ein paar Fakten wären zu recherchieren.
Aber dann dieser Wikinger-Nachfahre, Kenneth Bruvik, der mit dem Lachs trauert und erzählt, wie viele Fische man noch vor wenigen Jahren fangen konnte und wie sehr er den Lachs liebt und das Essen zelebriert. Er checkt es einfach nicht, dass er selber den Lachs mit ausrottet. Ein Tier, das so bedroht ist, darf man überhaupt nicht mehr jagen. Punkt.
Und auch nicht mit einem Riesen-SUV die Straßen langbrettern, um den Enkelkindern Ehrfurcht vor der Natur zu vermitteln.
(Beitragsbild aus der arte-Mediathek gescreenshottet)